Man kann das Wort schon nicht mehr hören: Corona.
Am liebsten würden wir alles, was damit zu tun hat, ausblenden.
Uns persönlich geht das auch so, wir würden gerade viel lieber trainieren, anstatt zu Hause zu sitzen und Abstand von allen zu halten, die uns wichtig sind.
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, und deshalb ist es, wie es ist:
Die Kids dürfen noch immer nicht alle durchgehend in die Schule, geschweige denn zum Sport, die Eltern machen einen Spagat nach dem anderen, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, die Urlaubstage sind längst aufgebraucht, gebuchte Reisen storniert.
Doch was macht Corona mit den Kindern?
Selbst uns Erwachsenen fällt es schwer, sich alle Regeln zu merken und die angespannte Stimmung auszuhalten, wie muss es da erst den Kleinen gehen?
Nichts ist mehr erlaubt, das Spielen mit den Nachbarn, der Sport, der Musikunterricht, alles gestrichen.
Die wenigen Kinder, die schon zur Schule dürfen, werden mit lauter seltsamen Auflagen verwirrt, empfinden es zugleich als ungerecht, dass gefühlt alle frei haben, nur sie nicht.
Das schafft Frust.
Dazu kommt die veränderte Sozialsituation in der Schule: Es ergibt für uns Erwachsene schon kaum Sinn, dass ein Friseur die Haare anfassen darf, man die beste Freundin aber nicht mit einer Umarmung begrüßen soll; dass man sich Essen am Tisch servieren lassen darf, aber nicht mit anderthalb Metern Abstand Sport machen kann.
Wir Erwachsene (und auch einige der Kinder, natürlich) verstehen zumindest, warum wir insgesamt aufpassen müssen, die Gefahr ist ja real.
Aber wie erklärt man das einem sechsjährigen? Oder jemandem, der in der Pubertät ist und sowieso gegen alles?
Natürlich versuchen Eltern ihr Möglichstes, um die Kinder dahingehend aufzuklären, aber verstehen wir wirklich zu 100% was vor sich geht?
Die Unsicherheit bleibt.
Das macht Stress, emotional und körperlich. Die kontaktarme Zeit reißt nicht nur Lücken in den Lernstoff, auch die Sozialkompetenz muss bei Kindern regelmäßig trainiert werden, damit sie sich gut in Gruppen (z.B. eine Klasse) einfügen können.
Das Gehirn funktioniert ja wie alle anderen Teile des Körpers auch: was nicht benutzt wird, wird abgebaut.
Und wer einmal ein Bein gebrochen hatte, weiß, wie schnell das geht: Nach nur drei Wochen hat das kaputte Bein etwa die Hälfte seiner Muskelmasse verloren – wenn die sozialen Kontakte fehlen, geht es mit der sozialen Kompetenz genauso schnell bergab.
Für uns heißt das in dieser Krise: Unseren Kids WingTsun Kindern durch wöchentliche Lehrvideos und Zoom-Trainings zusätzliche Anreize zum Erhalt der Sozialkompetenz zu bieten, und denen, die noch Schulausfall haben, so zu helfen, nicht den Anschluss zu verlieren.
Denn wenn die Schule wieder richtig losgeht, sind Kinder, die konstruktiv an ihrer Verteidigungsfähigkeit gearbeitet haben, besser vorbereitet.
Zum Beispiel darauf, dass sich der Frust bei den anderen Kindern die Bahn bricht und in seelischer oder körperlicher Gewalt ausartet.
Wir können nichts gegen die Spannung, die Verbote, die neuen Abstandsregeln und die veränderte Schulsituation tun, die unsere Kinder noch lange begleiten werden, aber wir können den Kindern das nötige Rüstzeug mitgeben, um bei all dem den Kopf oben zu behalten.
In diesem Sinne, hoffen wir, dass die Krise bald vorbei ist!
Zur Info: Die Regelungen im Überblick / Stand 12.5.2020
Niedersachsen
- vor Sommerferien: alle Schüler zumindest zeitweise
- Kein Mund-Nase-Schutz
Der Schulbetrieb wurde seit dem 27. April stufenweise wieder angefahren.
Zunächst kehrten die Schüler zurück, die vor einem Abschluss stehen – also die Abiturienten sowie die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 9 und 10 in den Abschlussklassen.
Am 4. Mai folgten die 4. Klassen in den Grundschulen. Die weiteren Jahrgänge folgen in den weiteren Wochen. Alle Jahrgänge, die noch nicht wieder in der Schule sind, werden von den Lehrkräften für das Home Learning mit Aufgaben und Lernplänen versorgt.
Am 11. Mai geht es auch für die Stufe 12 zurück in die Klassenräume.
Eine Woche später folgen am 18. Mai die Drittklässler und die Jahrgänge 9/10 ohne Abschlussprüfung.
Ab 25. Mai sollen die Schulen für weitere Klassen öffnen, so dass noch vor den Sommerferien alle Jahrgänge wieder in die Schule zurückkehren können.